endlich im northern territory
etappe: 662 km
JuPe: 9.385km
toyota: 308.885 km
route
what a ride! noch nie in unserem leben gings für uns so lange geradeaus. wenn nicht gerade ‘fata morgana’ war, gings von horizont bis horizont auf dem barkly highway. schon um 06:00 uhr aufgestanden und zum sonnenaufgang, gegen 07:00 von mount isa losgestartet. das macht insofern sinn, als dass man im outback NIEMALS in die nacht fahren möchte. vor allem ohne eigenem roadtrain oder zumindest einer ordentlichen bull-bar auf der motorhaube (kängurus und sonstiges getier).
im northern territory werden wir auch endlich vom magischen 130 km/h straßenschild überrascht. statt den bisherigen 100/110 also endlich österreichische verhältnisse – und gleichzeitig wohl das absolute limit von matilda.
wo gäbe es einen besseren einsatz für autonome fahrzeuge (u.a. google cars). wie nett hätten wir lesen oder karten spielen können… 😉
den ersten tankzwischenstopp gibts nach mount isa in camooweal, kurz vor der grenze zum northern territory – man tankt wo immer man kann. in camoowale kommts einem kurz vor wie in einem südafrikanischem township und die ortstafel mit genannten 360 einwohnern lässt zweifel offen… laut wikipedia ‘etwa 200’ und auf der tanke sehr freundlich.
nach dem ersten fahrerwechsel gehts 261 kilometer weiter zur nächsten tankmöglichkeit: barkly homestead roadhouse. auch geeignet zum campen und hauptsächlich ein zwischenstopp für die bis zu 53,5 meter langen roadtrains und alle andren benzinbrüder.
der preis pro liter benzin steigt hier auf AUD 2,069. auch klar: der sprit muss ja auch mit sprit geliefert werden; und der wird je weiter man ins outback reist nun mal teurer… (i call that the ‘devils unleaded circle of the outback‘)
nach über 630 kilometer dann tatsächlich unsere erste abbiegung! eine traumhaft schöne abwechslung um richtung tennant creek zu gelangen – dorthin sinds dann nur mehr gut 25 km. eigentlich ja die falsche richtung für uns – wollen wir doch als nächstes nach katherine und darwin im norden (also rechts). hier gibts aber den besseren campingplatz (outback caravan park). sowas macht dann den unterschied…
tennant creek
tennant creek wurde 1860 gegründet und liegt knapp 500 km nördlich von alice springs und 1.000 km südlich von der hauptstadt des northern territory: darwin. hier leben über 3.000 menschen, davon knapp 40% mit indigenem hintergrund. im februar 2009 erreichte tennant creek, recht unrühmlich, weltweite aufmerksamkeit. ein familienstreit uferte aus und entwickelte sich zu einer straßenschlacht mit über 100 teilnehmern. das spannende dabei ist für uns, dass die teilnehmer laut polizei mit ‘äxten und bumerangs‘ auf sich losgingen (siehe ntv.de). wir möchten vermeiden von einem bumerang angeschossen zu werden…
ein spaziergang durch die stadt lohnt sich wirklich. es sind nach wie vor viele alte gebäude erhalten, u.a. das pub ‘tennant creek hotel’ aus 1934. an unsrem ‘freien tag’ (ergo: keine lange autofahrt) haben wir noch einiges erkundet. es wird hier übrigens nach wie vor gold-geschürft! einen echten goldrausch erlebte die stadt in den 1930ern.
telegraph station
die telegraph station wurde in den 1870ern erbaut und diente der direkten verbindung von melbourne nach london (20 zeichen kosteten damals 1 pfund, also eine lawine). eine von nur 4 original erhaltenen telegraphen-stationen in australien. mit 3 pferden sind die damals aus adelaide von der südküste raufgeritten – unvorstellbar…
nyinkka nyunyu cultural centre
ein absoluter pflichtbesuch wenn man hier zeit hat. man erfährt vieles über die geschichte, sprache und kultur der indigenen bevölkerung aus dieser gegend, den warumungu. wirklich spannender einblick und ein bild-kauf für uns eine echte überlegung. (nyinkka nyunyu website).
einen kurzen abstecher haben wir dann noch am lake mary ann gemacht – der krokodilfreie stausee der gegend.
alles sehr spannend hier, morgen gehts aber knapp 700 km weiter nach katherine…