von noosa hat es uns zu unrsem nächsten ziel, hervey bay, verschlagen. ein zwischenziel für unseren 2-tages-trip auf fraser island. hervey bay ist im grunde zwar groß, dient aber den meisten touristen lediglich als fährenstartpunkt für ‘fraser’.
fraser island ist mit 124 km länge und durchschnittlich 15 km breite die größte sandinsel der welt. uns war schon vorher bekannt, dass fraser einen massiven touristen-zuspruch genießt – für viele australier schon zu viel für einen erholsamen ausflug. in bussen werden die allerweltstouristen angescharrt; wie in diesem fall auch wir.
nicht ganz klassisch, haben wir uns für einen 2 tagestrip entschieden mit übernachtung im eurong beach resort, im südöstlichen teil. um krasse 07:20 uhr wurden wir vom campingplatz abgeholt mit zwischenzielen in gefühlten 20 anderen hostels, hotels und campingplätzen.
verständlich, denn: fraser hat über 200 süßwasserseen zu bieten sowie zahlreiche mangrovensümpfe, buschland, eukalyptuswälder, sanddünen und tropischen regenwald. in unserem fall gings zu beginn zum berühmten lake mckenzie:
danach weiter in den regenwald: central station. im frühen 20. jahrhundert der umschlagsplatz für das wertvolle holz der insel. gute 3 km sind wir durch diesen unglaublichen regenwald spaziert. einfach den vögeln beim singen zuhören, die gerüche inhalieren und 800 jahre alte bäume erkunden. zum glück wurde das massive abholzen in den 60ern verboten – seit 1992 ist fraser island ein UNESCO weltkulturerbe.
im 4×4 bus (der in den fahrpausen ständig den motor laufen lief, zwecks klimaanlage – wie kann er nur?), weiter auf den ‘75 mile beach‘. die einzige autobahn australiens auf sand; höchstgeschwindigkeit trotzdem nur 80 km/h. gleichzeitig auch hafen für kleinflugzeuge (sonst angeblich nur irgendwo in schottland)…
wie auf den fotos wohl nur unschwer erkennbar haben wir das wrack der ‘maheno‘ besucht. aufgrund eines untypischen cyclons in den 30ern hier gestrandet und dementsprechend zugerichtet. der mit abstand meistfotografierte schrotthaufen der welt!
abschließend gings ins kühle nass vom eli creek. einer der vielen süßwasserbäche von fraser island die ins meer führen. 8 millionen liter wasser fließen hier täglich in den pazifischen ozean. leider war das wasser anfang april doch zu kalt um uns den bach in den pazifik runtertreiben zu lassen. nichtsdestotrotz wieder nette bayern kennengelernt!
auf der heimfahrt haben wir ganze 8 der ansässigen 400 dingos gesichtet, die asiatische version eines handelsüblichen wolfes – direkt am strand zum pazifik. nicht zu spaßen mit ‘de hund’ – das sagen uns viele ‘caution’-schilder.
glücklicherweise haben wir den abend mit unseren neuen ‘bayern’ verbracht. ein geselliger abschluss zu fünft hat diesen 2-tages-ausflug nochmal ein stückchen lohnenswerter gemacht. wir finden es immer wieder spannend gleichgesinnte zu treffen, ausführlichen reiseschilderungen zu lauschen und von österreichischem/bayrischem essen zu träumen.
nächster tag, gemäß einer strikten touristen tagesplanung zufolge, ging es um 7:30 weiter, für uns bedeutet das um 6:30 aufstehen (ein unangenehmes gefühl und in dieser form kennen wir keinen zeitlichen stress mehr – daher müssen wir uns die nächsten tage unbedingt erholen). das frühe aufstehen hat sich trotz allem gelohnt, da wir zu unserem persönlichen highlight aufgebrochen sind.
lake wabby ist ein wunderschön grüner süßwassersee der direkt im great sandy national park gelegen ist. wie im tiefschnee sind wir in den sanddünen, zu dem etwas tiefer gelegenen see gesprungen und wurden mit einer klaren erfrischung belohnt.
3 km fußmarsch zurück hat uns auch schon unser ‘ultra klimatisierter’ bus erwartet und es ging weiter zu den champangner pools. zu unserer enttäuschung sind die pools nicht mit champangner gefüllt, sondern die flut füllt die natürlichen sandpools mit schäumenden meerwasser. ein wahrhaft gewordener traum da auch der ausblick á la infinity direkt auf den pazifik mündet.
zum lunch ging es weiter in eine kleine bucht mit anschließender besichtigungstour zum nächsten aussichtspunkt. die erzwungene mittagspause mit lieblosen sandwiches und sich drängenden menschen in der schattenzuflucht des busses haben doch etwas auf die stimmung gedrückt.
zuviel zeitdruck und massentourismus haben das heimweh zu unserer matilda nahezu unerträglich gemacht. so angenehm eine geführte tour auch sein mag, in jedem fall würden wir die insel das nächste mal mit 4×4 autos selbst erkunden. ohne zeitdruck und massenterrourismus!
allem in allem aber eine lohnenswerte tour für ‘kurzurlauber’ in australien. wir hatten unseren spaß, freuen uns aber wieder auf unabhängige abenteuer zu zweit!
judith&peter